Oktober 2020

Wellness, Wandern und fröhliche Spieleabende im Harz

Als Anfang des Jahres die Planungen für das Vereinsjahr 2020 soweit abgeschlossen waren, ahnte noch niemand, was 3 Monate später leider traurige Wirklichkeit werden sollte. Wegen der sich ausbreitenden Corona-Pandemie wurde ein Lockdown der Wirtschaft deutschlandweit angeordnet und alles öffentliche Leben stand still. In der Hoffnung bis Oktober ist es noch lange hin, liefen erst einmal die Vorbereitungen für die Harzfahrt nach Bad Lauterberg vom 10.10. bis zum 17.10.2020 weiter. Bis zum letzten Tag vor der Abreise immer wieder Hoffen und Bangen, ob die Fahrt stattfinden konnte.

Am 10. Oktober war es dann endlich soweit. Neun Kneippmitglieder freuten sich über eine Woche im Harz und fuhren mit drei Pkws gegen 10.00 Uhr aus Bremervörde Richtung Bad Lauterberg. Zwischen 13.00h und 13.30h waren alle Reisenden wohlbehalten vor Ort und wurden von einer ehemaligen Bremervörderin, die auch zur Gruppe gehörte, wie sich herausstellte, winkend und mit viel Halllooo am Hoteleingang empfangen.

Nachdem alle eingecheckt und die Koffer ausgepackt hatten, traf sich die kleine Reisegesellschaft zum Kaffeetrinken im Hotelrestaurant, um sich von den Strapazen der Hinfahrt zu erholen. Von der ersten Minute an schien es, als würden sich alle schon wer weiß wie lange kennen. Die Stimmung war hervorragend und für die kommenden Tage wurden die ersten Pläne geschmiedet sowie später das Hotel erkundet. Nach dem coronakonformen Abendessen verabredeten sich alle zum Spieleabend. Viel Gelächter begleitete den ersten Abend bei Rummycup und Skip-Bo.

Nach dem Sonntags-Frühstück, auch mit Sekt, wer mochte, sollte es dann den Heikenberg hinunter ins Städtchen Bad Lauterberg gehen. Wer nicht gut zu Fuß war, konnte sich mit dem Pkw auf dem verabredeten Parkplatz im Ort einfinden und von dort mit der Gruppe weitergehen. Unter sach- und -kundiger Führung einer Mitreisenden schlenderte die Gruppe durch den Ort und erfuhr dabei so einiges aus der damaligen Zeit des Bergbaus im Harz. Zum Ausruhen und Wassertreten besuchten die Vereinsmitglieder den schon recht herbstlichen Kurpark, in dessen Mitte sich ein Teich mit schöner Wasserfontäne und einem Denkmal des deutschen Afrikaforschers Hermann Wilhelm Leopold Ludwig von Wissmann befindet. Die Wanderer/innen erfuhren über das Denkmal, dass Hermann von Wissmann am 4. September 1853 in Bad Lauterberg geboren wurde. Er war vom 26. April 1895 bis zum 3. Dezember 1896 Gouverneur von Deutsch-Ostafrika und vor dieser Zeit betätigte er sich als Afrikaforscher in Zentralafrika.

Der Kräutergarten im Kurpark wurde ebenfalls erkundet. Dabei wurde der dort noch stehende riesige Goldfenchel am meisten bestaunt. Das Wassertreten in der schon recht kühlen Oder wagte nur einer der Teilnehmer/innen. Wagemutig stapfte er wie ein Storch, zwei Umrundungen am dafür vorgesehenen Geländer entlang, um danach aus dem eisigen Wasser des Flusses zu steigen.

Die Wandergruppe setzte ihren Weg weiter Richtung Waldcafe' „Beim Imker Quellmalz“, wo dann Kaffee und selbstgebackener Kuchen serviert wurde. Nach der kleinen Stärkung erhielt die Gruppe, in einem Nebenraum, vom Imker noch einen kurzen Vortrag zur Honigherstellung und zum Umgang mit den Bienen. Als auch die letzte Frage aus der Gruppe vom Imker beantwortet war, wanderten die meisten durch den Wald, über die Wolfsgrube, zurück zum Hotel. Die restlichen Mitglieder fuhren mit dem Auto dorthin zurück. Nach dem gemeinsamen Abendessen verabredeten sich die Vereinsmitglieder wieder, um gemeinsam zu spielen. Die gute Stimmung des Tages übertrug sich bei Skip-Bo und Rummycup und der Tag endete mit viel Gelächter.

Nach dem Frühstück, am folgenden Morgen, wurde in der Hotelsporthalle Gymnastik angeboten. Der vom Hotel eigens engagierte Sportlehrer aktivierte in dieser Woche, in lockerer Atmosphäre, sämtliche Muskeln und Sehnen des Körpers und beendete das Sportprogramm an drei Vormittagen mit Wassergymnastik im hauseigenen Schwimmbad. Jeden Vormittag nahmen alle Reiseteilnehmer/innen an diesem Gymnastik-Wochenprogramm teil. Nach der Gymnastik und einer kurzen Ruhephase, hieß es dann wieder: „auf Du junger Wandersmann...!“ Es ging am Montag zum Wiesenbeker Teich zur Kaffeeeinkehr.

Tags darauf wanderte die Gruppe zum Sessellift in Bad Lauterberg und fuhr auf den Hausberg hoch. Oben hatte man eine wunderbare Aussicht auf die herbstlichen Täler des Harzes. Nach der Kaffeeeinkehr auf der Hausbergterrasse, konnte, wer wollte, nach Bad Lauterberg hinunter wandern oder den Sessellift benutzen, um dann durch Bad Lauterbergs Einkaufsmeile mit den schönen Fachwerkshäusern zu Bummeln.

Weil es das Wetter nicht zu ließ und es relativ stark regnete, war die Wanderung an die Oder am Mittwoch etwas kürzer ausgefallen. An diesem Nachmittag, war Einkehr im „legendären“ Cafe' „Schnibbe“ in der Fußgängerzone von Bad Lauterberg geplant. Hier waren alle Schleckermäulchen an der richtigen Adresse. Selbstgebackener Kuchen sowie entsprechend lecker anzusehende Torten und handgefertigte Trüffelspezialitäten ließen die Herzen höher schlagen. Obendrein kam der ausgeschenkte Kaffee aus der hauseigenen Manufaktur. Der Regen und das nasskalte Wetter waren an diesem Nachmittag schnell vergessen.

Während der Wanderung am Donnerstag zur Königshütte, einem alten Eisenerzbergwerk am Rande von Bad Lauterberg, kamen dem einen oder der anderen die dortigen Örtlichkeiten irgendwie bekannt vor. War dort doch vor nicht allzu langer Zeit ein Film fürs Fernsehen gedreht worden. Darin kamen einige der alten Gebäude und auch der Brunnen, in der Mitte des Bergwerksgeländes, mit seiner schmiedeeisernen Gitterumrandung vor.

Die letzte Wanderung am Freitag dieser kurzweiligen Woche, war die anspruchsvollste. Es ging zeitweise ziemlich steil bergan. Der Bismarckturm auf dem Hausberg war das Ziel. Für diese Wanderung war leider nur die Hälfte der Reisegruppe zu begeistern. Die restlichen Teilnehmer/innen wurden vom dortigen Gastwirt, gegen Entgelt versteht sich, mit seinem Bus vom Hotel abgeholt und auch wieder zurück gebracht. Auf dem Hausberg angekommen, war der Turm die höchste Erhebung in der umliegenden Gegend. Der Ausblick in die Ferne wäre noch schöner gewesen, wenn die Sonne sich durch den Nebel und leichtem Nieselregen hätte blicken lassen. Die fünf Wanderinnen und die Busfahrer/innen kehrten gemeinsam in die gemütliche Gaststube am Bismarckturm ein. Bei einem großen Stück „Donnertorte“, einer Torten-Kreation der Wirtin und gutem Kaffee, ließ man sich die gute Laune wegen der Witterung nicht verderben. Auf dem Rückweg machte die fünf Wanderinnen noch einen Schlenker zur steilsten Straße von Bad Lauterberg, die mit mehr als 20% Gefälle im Winter nur für mutige Autofahrer zu befahren ist. Als die Wanderinnen und auch die Busfahrer/innen wieder am Hotel angekommen waren, stand das Abendessen kurz bevor. Alle Mahlzeiten wurden in dieser Woche als Frühstücks- und Abenbüffett coronakonform eingenommen. Es wurde seitens des Bedienungspersonals strengstens darauf geachtet, dass die Corona-Vorschriften eingehalten wurden.

Nach einem letzten Spieleabend mit viel Spaß und Gelächter, sowie einem letzten Federweißen für die Damen endeten die schönen Tage mit Wehmut. Alle wären gerne noch geblieben. Am anderen Morgen nach dem Frühstück musste leider die Heimreise angetreten werden. Alle Reiseteilnehmer/innen waren sich einig, dass diese sehr schöne und auch sehr harmonische Woche leider viel zu schnell vorüber ging. Nächstes Jahr fahren wir gerne wieder mit!!, da waren sich alle Vereinsmitglieder einig.